«nie gesehene Säle» | work in progress | 2021

«nie gesehene Säle»

Im Atelier lagern Schachteln, Mappen, Schubladen mit Zeichnungen. Es gibt Objekte, Druckgrafik… Nach einer intensiven Arbeitsphase während der Pandemie: Innehalten. Funkstille. Man könnte es Blockade nennen. Was jetzt? Noch mehr anfügen? Wozu?

Die Dinge sichten. Aufräumen. Ordnen. Zurückblicken. Was war das? Wann war das? Schachtel auf, Schachtel zu. Staunen: das zyklische Kreisen um dieselben Themen. Die bedrohte Natur, die Klimaerwärmung, das Zerbröseln, die Fragilität, das Nichtwissen, das Vermuten, Unverfügbarkeit, Melancholie. Vor allem: weiterzeichnen…

Plötzlich bin ich mitten drin: im Kombinieren von Arbeiten, im Zusammenbringen von Zeichnungen und Objekten aus verschiedenen Zeiträumen. In der Vorstellung entstehen Dialoge in Räumen. Die Vorstellung konkretisiert sich. Sie muss Form annehmen. 5 Modelle entstehen im Masstab 1:14. So etwa könnte dieser und jener Raum aussehen. Der Blick würde wandern. Nach unten, wo jenes Objekt liegt. (Etwas zwischen zerbröselnder Erdoberfläche/Erdklumpen/Körper). Dann geradeaus auf die Grossformate. Da müsste man Abstand nehmen, um das Ganze zu sehen. Was sieht man dann? Vielleicht doch nahe herantreten. Sich verlieren im Farbraum. Das Kleinformat nebenan: hier ist Betrachtung aus nächster Nähe gefragt. Ein Konzentrat. Und dort: der Blick in die Höhe, wo weit oben etwas hängt… Im Fragemodus verweilen. Als Zeichnende. Als Betrachtende. Saal um Saal. So könnten diese Säle funktionieren. Oder auch ganz anders… Bei Saal Nr. 22 ein vorläufiger Punkt. Längst sind nicht alle Arbeiten platziert…

1 Feldforschung/ 2 Kein Ort/ 3 «Malerei»/ 4 «Weiss»/ 5 Kopfkino/ 6 Stimmen/ 7 «Naturkunde»/ 8 Notate/ 9 wer woher wohin/ 10 acht Räume/ 11 Ferne Nähe/ 12 Melancholie/ 13 «Blues»/ 14 Arbeitsplätze/ 15 Archiv der Vermutungen/ 16 Druckgrafik/ 17 Archäologie der Zukunft/ 18 Kabinett/ 19 Realität und Fiktion/ 20 Répétitions/ 21 «Zeichensaal/ 22 Miserere

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